Nach dem Tod von Moritz von Brabeck ging sein gesamter Besitz durch Heirat seiner Tochter Philippine auf seinen Schwiegersohn Andreas Graf zu Stolberg-Stolberg über. Dieser war der Sohn des bekannten Dichters Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (1750-1819), einem Zeitgenossen Goethes, mit dem er in Freundschaft verbunden war. Stark beeinflußt wurde Friedrich Leopold aber von religiös geprägten Gruppen um F.G.Kloppstock, Matthias Claudius, Johann Gottfried von Herder und Mitglieder des Münsterschen Kreises wie der Fürstin A.v.Gallitzin und Franz von Fürstenberg. Von Stolberg schrieb Oden, Balladen, Satiren, Reisebeschreibungen und Dramen. Er übersetzte klassische griechische Texte und verfasste in den Jahren 1806 bis 1818 die Geschichte der Religion Jesu Christi in 15 Bänden. Einige seiner Gedichte wurden von Franz Schubert vertont.

Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau, aus dessen Ehe Andreas und drei weitere Kinder hervorgegangen waren, traten der Protestant von Stolberg und seine Kinder mit der Heirat seiner zweiten Frau zum katholischen Glauben über. Seine tiefe Gläubigkeit kommt auch in dem Gedicht An die heilige Jungfrau aus dem Jahre 1819 zum Ausdruck, zu dem ihn das Gnadenbild der Gottesmutter mit Sternenkranz in der Schlosskapelle von Söder inspiriert hat. Diese Bild befindet sich noch heute in Söder und hängt über dem Altar der Marienkapelle. Das Gedicht ist auch bekannt unter dem Titel Söderlied und wurde als Marien-Kirchenlied vertont.

Gedicht An die heilige Jungfrau